Klöster, Kirchenburgen und Karpaten, das verbindet man seit langem mit Rumänien. Hirten, die auf ihrer Flöte spielen, während die Schafe friedlich weiden. Frauen, die in bunt bestickten Trachten spinnen oder weben. Weite Sonnenblumen– oder Maisfelder, Pelikane im Schilf des Donaudeltas.
Nach der politischen Wende 1989 gesellten sich Bilder von Waisenhäusern, Straßenkindern und umherstreunenden Hunden hinzu. Bilder, die sich auch heute noch hartnäckig in den westlichen Medien halten, oft im scharfen Kontrast mit Hochglanzansichten von renovierten Altstadtfassaden und idyllischen Landschaften.
Ein Land – zwei Realitäten?
Ein Land, das innerhalb nur kurzer Zeit zwei übergroße Umbrüche bewältigen musste, hat zwangsläufig mehr als zwei Realitäten, nach dem Wechsel vom Ceau?escu–Regime in eine demokratische Republik und dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft.
In Gegenüberstellung zu historischen Ansichten entrollt die Ausstellung "Rumänien – Blickwechsel" mit aktuellen Arbeiten von mehr als 15 deutschen und rumänischen Fotografen, Profis wie Amateuren, die vielen verschiedenen Wirklichkeiten Rumäniens, deutlich jenseits der in den Medien gepflegten Klischees. Sie bietet Einblick in Zwischenräume und Übergänge, sie spiegelt ungebremsten Fortschrittswillen ebenso wie den ungebrochenen Hang zu Traditionen. Sie zeigt die Vielfalt kreativer Alltagsbewältigung einer Gesellschaft im Umbruch.
In den Fotografien und Filmen spiegelt sich unmittelbar der persönliche Zugang, den die Autoren zu Rumänien pflegen, jeder auf seine Art, jeder aus seiner Sicht. Außer den Sichtweisen wechseln in dieser Ausstellung aber auch die Präsentationsformen der Bilder (Prints in verschiedenen Größen, hinterleuchtete Großfotos, Filme und Filmsequenzen in verschiedenen Formaten). Das zwingt den Besucher immer wieder zum Wechsel seines Blicks, unerwartete Perspektiven tun sich auf, die Facetten fügen sich anders als gewohnt und erwartet zusammen. Die gestalterisch sehr "dichte" Präsentation bietet auf kleinem Raum viele verschiedene Zugangsmöglichkeiten zu einem Land, das weit mehr als nur Dracula zu bieten hat.
Weitere Ausführungen: http://museumsnett.no/icme/icmenews49.html#exhibition
Zur Homepage: Museum Europäischer Kulturen
Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.