Seit der Mensch schreibt, muss er auch zur Schule gehen. Im Alten Orient wurde am Ende des 4. Jahrtausends vor Christus die sogenannte Keilschrift erfunden – ein außerordentlich kompliziertes Schriftsystem, das eine intensive Schreiberausbildung erforderte. Die Keile wurden mit Griffeln in den weichen Ton gedrückt. Daher hat die altorientalische Schule ihren Namen EDUBBA – "Tontafelhaus". Dort lernten die Schüler Lesen und zunächst das Schreiben einzelner Zeichen, dann ganzer Texte. Die weitere Ausbildung hing vom vorgesehenen Beruf ab. Wer später einmal eine Verwaltungstätigkeit ausüben sollte, lernte das Schreiben von Wirtschaftstexten, wie Urkunden und Verträgen. Die großen Epen wie auch knifflige mathematische Berechnungen waren den Spezialisten vorbehalten.
Die Ausstellung soll die schulische Ausbildung im Alten Orient vom 3. bis ins 1. Jahrtausend vor Christus erlebbar machen. Als Exponate dienen einerseits Schultexte, die die verschiedenen Stadien der Ausbildung illustrieren, und andererseits Streitgespräche über die Schule. Denn schon damals beklagten Eltern, dass ihre Kinder nicht fleißig genug lernten und ihre Hausaufgaben nicht machten.
Außerdem soll auch die Technik des Schreibens mittels Griffelrepliken und einer Klapptafel aus Elfenbein veranschaulicht werden. Eine solche Klapptafel ist auch auf der späthethitischen Barrakib–Stele aus Sendschirli (Türkei) abgebildet. Neben der originalen Klapptafel aus Assur, kann auch eine Nachbildung aus Elfenbein gezeigt werden, welche die Funktion der Tafel verdeutlicht. Darüber hinaus wird es auch eine interaktive Station geben, an der Kinder lernen können ihren Namen in Keilschrift zu schreiben. Für Technik–Begeisterte werden auch 3D–Modelle von Tontafeln an Medienstationen angeboten. Abgerundet wird die Präsentation durch ein haptisches Modell einer Keilschrifttafel. Die Ausstellung ist besonders auf Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Familien ausgerichtet.
Zur Homepage: Vorderasiatisches Museum
Titel:
Mach Deine Hausaufgaben!
Schule im Alten Orient
Umfang:
Ca. 15 Exponate aus sumerischer, babylonischer und assyrischer Zeit sowie zwei Repliken; mit Ausnahme des Gipsabgusses von VA 2817 (1,15 x 1,16 x 0,4 m) kleinformatig; ein haptisches Modell und ein 3D-Scan; Bildunterschriften und Einführungstexte werden erstellt
Aufbau:
Medienstation (Computer mit Touchscreen oder leistungsstarkes Tablet), Klimatisierbare Vitrinen, ggf. Sockel, grafische Gestaltung müsste vom Leihnehmer organisiert werden
Kosten:
Versicherung, Transport, ggf. Transportmaterial (Kisten), Ausstellungsgestaltung
Sonstiges:
Kuratoren: Juliane Eule, Dr. Helen Gries, Vorderasiatisches Museum
inhaltliche Fragen:
Dr. Helen Gries
Vorderasiatisches Museum
Geschwister-Scholl-Str. 6
10117 Berlin
Fon: 030 - 266 42 56 03
h.gries@smb.spk-berlin.de
allgemeine Fragen:
Dr. Maren Eichhorn
Staatliche Museen zu Berlin
Generaldirektion
Stauffenbergstraße 40-41
10785 Berlin
Fon: 030 - 266 42 21 40
Fax: 030 - 266 42 21 50
m.eichhorn@smb.spk-berlin.de