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Frühling im Herbst

Vom polnischen November zum deutschen Mai. Das Europa der Nationen 1830 -1832
Ausstellungsflyer
Ausstellungsflyer
Detail aus:
Dietich Monten (1799-1843)
»Finis Poloniae, 1831«
1832
Öl auf Leinwand
44,2 x 52,5 cm
Alte Nationalgalerie - SMB
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
Foto: G. Weiduschat
Dietich Monten Skizze der Grenzsäule zu »Finis Poloniae, 1831«
Dietich Monten
Skizze der Grenzsäule zu »Finis Poloniae, 1831«

Aquarell
um 1832
Münchner Stadtmuseum

Eine der bekanntesten künstlerischen Reaktionen auf die revolutionären Ereignisse des Jahres 1830 in Frankreich, Belgien und vor allem in (Kongress–) Polen war das Ölbild »Finis Poloniae 1831« (Das Ende Polens) des deutschen Historienmalers Dietrich Monten (1799–1843). Das Gemälde aus der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin stellt eine Szene verzweifelter, aber stolzer polnischer Soldaten bei ihrem »Abschied vom Vaterlande« an der Grenze nach Preußen dar. Nach der Niederlage des Novemberaufstandes von 1830 flohen ein Jahr später etwa 10.000 polnische Politiker, Intellektuelle, Künstler und Militärs in Richtung Westeuropa.

In der direkten Konfrontation mit dem Leiden dieser durchziehenden polnischen Flüchtlinge kam es in zahlreichen deutschen Städten zu Solidaritäts–kundgebungen. Spontan gegründete Polenvereine sorgten sich um kostenlose Verpflegung, Übernachtung und Transportmöglichkeiten für die Exulanten. Höhepunkt des deutschen Polenenthusiasmus war das Hambacher Fest 1832: Neben der schwarz–rot–goldenen Fahne wehte die weiß–rote polnische Flagge. »Ohne Polens Freiheit keine deutsche Freiheit! Ohne Polens Freiheit kein dauernder Friede, kein Heil für alle anderen europäischen Völker!« hieß es in einem Redetext.

Die Ausstellung »Frühling im Herbst« will ausgehend von dem Bild Dietrich Montens das Phänomen eines der Höhepunkte deutsch–polnischer Begegnungen in künstlerischen Reaktionen unterschiedlicher Qualität vor allem aus Polen, Deutschland und Frankreich dokumentieren. Dabei werden die Wirkungsgeschichte des Gemäldes und die Darstellungen anderer historischer Ereignisse dieser Jahre in angemessenem Umfang berücksichtigt.
Gezeigt werden ausschließlich Reproduktionen von u. a. von Hippolyte Bellangé, Constantin–Fidèle Coene, Eugène Delacroix, Wojciech Kossak, Gustav Kühn, Nicolas–Eustache Maurin, Dietrich Monten, Horace Vernet, Georg Benedikt Wunder.

Zur Homepage: Museum Europäischer Kulturen

Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.

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