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Exotische Typen

Buchdruck im Orient – Orient im Buchdruck
Reise in das Heilige Land
Reise in das Heilige Land
"Peregrinatio in terram sanctam" Bernhard von Breydenbach Mainz, 1486 Signatur: 4° Inc. 1565
Koran - Lithographiedruck
Koran - Lithographiedruck
Delhi, 1889 Signatur: 2° Zu 5951/100
Biblia hebraica - Luthers Handexemplar
Biblia hebraica - Luthers Handexemplar
Brescia, 1494 Signatur: Inc. 2840

Diese Ausstellung lädt zu einem Streifzug durch die unbekannte Welt des orientalischen Buchdrucks ein. Mit ihr werden ungehobene Schätze aus der reichen Orient–Sammlung Staatsbibliothek zu Berlin erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während in Europa der Gutenbergsche Buchdruck mit beweglichen Lettern seit 1450 seinen Siegeszug antrat und das handgeschriebene Buch bald verdrängte, ging der islamische Orient den Weg von der Handschrift zum Druck erst relativ spät – 1729 entstanden in Konstantinopel die ersten gedruckten osmanisch–türkischen Bücher. Juden und Armenier nutzten wesentlich früher (seit 1475 bzw. 1512) die neue Technik des Buchdrucks. Das älteste Ausstellungsstück ist eine hebräische Pergamentinkunabel von 1480. Eine 1494 gedruckte hebräische Bibel, die Luther als Vorlage zu seiner Übersetzung des Alten Testaments diente und von ihm mit Randbemerkungen versehen wurde, zählt zu den Höhepunkten der Ausstellung. Weitere sind ein prächtiges armenisches Lektionsbuch aus Konstantinopel 1686, vier der ersten türkisch–osmanischen Drucke, das erste im Orient gedruckte arabische Buch von 1786, der 1835 entstandene Erstdruck von "Tausendundeiner Nacht" aus Bulaq/Kairo, wunderbar illustrierte persische Lithographiedrucke und Beispiele für die frühesten indischen Drucke. Zu sehen sind auch jene Übersetzungen der Sanskrit–Literatur, die Goethes Indienbegeisterung entzündeten. Auf der letzten Station der Ausstellung begegnen dem Besucher Zeugnisse der europäischen Beschäftigung mit dem Orient und seinen Sprachen aus dem 15. – 17. Jahrhundert. In Bernhard von Breydenbachs "Reise in das Heilige Land" von 1486 finden sich die Buchdruckpremieren von gleich fünf orientalischen Sprachen, die ersten Berliner "exotischen Typen" in Thurneyssers "Magna Alchymia" von 1583 und der erste syrische Typendruck von 1539 geben einen Eindruck von der Neugier und Unbefangenheit mit der das humanistische Europa dem Fremden begegnete. Die Geschichte des orientalischen Buchdrucks in Rom, die hier ebenfalls dokumentiert wird, ist natürlicherweise vom Missionsansatz geprägt – was jedoch den ästhetischen und wissenschaftlichen Wert vieler dieser Drucke nicht schmälert. Der Erstdruck des "Kanon" von Avicenna (1583), sowie die erste arabisch–lateinische Ausgabe der Evangelien von 1591 zeugen davon.

Zur Homepage: Staatsbibliothek zu Berlin

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Ausstellungsdaten

Titel:

Exotische Typen
Buchdruck im Orient – Orient im Buchdruck

Umfang:

128 Bücher
12 Bucheinbände
8 Karten
kleine Auswahl an Buchbinderwerkzeug
12 mittelgroße Infotafeln

Aufbau:

Die Bücher und Einbände wurden in der Staatsbibliothek zu Berlin auf 36 Vitrinen mit einer Belegungsfläche von 115 cm x 66 cm und 6 Sockelvitrinen verteilt. Die Karten können gerahmt übernommen werden. Die 13 Einführungstexte auf mittelgroßen Tafeln sind leicht zu montieren oder aufzukleben und werden ebenfalls mitgeliefert. Die Anzahl der Objekte kann auf Wunsch reduziert werden.

Technik:

max. 50 Lux Lichtstärke, verschließbare und alarmgesicherte Vitrinen, Bewachung erforderlich.

Katalog:

215 Seiten, Softcover, in Kommission möglich

Kosten:

pauschal 1.500,00 EUR für Ausstellungsvorbereitung, Versicherungswert auf Anfrage, Verpackung und Kunsttransport, Aufbau durch Mitarbeiter der Staatsbibliothek. Kosten für Begleitmaterial: Anpassen der Unterlagen durch Grafiker, Druck von Plakat und Einladungskarte zur Eröffnung.

Sonstiges:

Max. Ausstellungsdauer: 8 – 10 Wochen

 

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Kontakt / Ansprechpersonen

inhaltliche Fragen:

Frau Pehlivanian
Fon: 030 - 266 43 59 00
meline.pehlivanian@sbb.spk-berlin.de

allgemeine Fragen:

Gudrun Nelson-Busch
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Potsdamer Strasse 33
10785 Berlin
Fon: 030 - 266 43 19 00
Fax: 030 - 266 33 19 00
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