Die Medaillenkunst erfuhr im Barock um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert einen beachtlichen künstlerischen Aufschwung. Einer der führenden Medailleure wurde der Wachsbossierer Raimund Faltz (1658–1703). Mit dem gebürtigen Schweden, der seine künstlerische Ausbildung unter König Ludwig XIV. in Paris vollendete, gewann im Jahre 1690 Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (seit 1701 König in Preußen) einen Meister der kleinen Form, der bis zu seinem frühen Tode das Medium Medaille souverän und kunstvoll beherrschte, welches wie kaum ein anderes durch Allegorie, Symbolik und Vervielfältigung geeignet war, Herrscherlob zu verbreiten und »eherne« Geschichte zu schreiben.
Dank des dem König vererbten Nachlasses des Künstlers haben sich die von ihm geschaffenen Medaillenpretiosen, darunter die fragilen originalen Wachsmodelle erhalten.
Aus Anlaß des 300. Todestages hat das Münzkabinett sein etwa 100 Modelle, Medaillen und Münzen umfassendes Œuvre erstmals umfassend ausgestellt und mit thematisch vergleichbaren Arbeiten zeitgenössischer Medailleure sowie Berliner Wachsmodelleure und Medailleure der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Beziehung gesetzt.
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