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Die Gründung der Nationalgalerie

Die Sammlung des Bankiers Wagener
Johann Karl Schultz: Turm des Mailänder Doms (1836)
Johann Karl Schultz: Turm des Mailänder Doms (1836)
Foto: Andres Klinger
Carl Friedrich Lessing: Schlesische Landschaft (1841)
Carl Friedrich Lessing: Schlesische Landschaft (1841)
Foto: Andres Klinger
Eduard Magnus: Heimkehr des Palikaren (1836)
Eduard Magnus: Heimkehr des Palikaren (1836)
Foto: Andres Klinger

Die Gründung der Nationalgalerie ist einem herausragenden Engagement privaten bürgerlichen Mäzenatentums zu verdanken. Der Berliner Bankier Joachim Heinrich Wagener stiftete seine Sammlung von 262 Gemälden dem preußischen König unter der Maßgabe, sie zum Grundstock einer künftigen Nationalgalerie zu machen. Nur wenige Wochen nach der Annahme der Schenkung durch Wilhelm I. eröffnete am 22. März 1861 die erste Ausstellung als "Wagenersche und National–Galerie" im alten Gebäude der Berliner Akademie der Künste Unter den Linden. Erst 15 Jahre später, 1876, wurde das prunkvolle Gebäude der Nationalgalerie auf der Museumsinsel eingeweiht.

Wagener hatte in über vierzig Jahren die damals größte private Sammlung zeitgenössischer nationaler und internationaler Malerei in Berlin zusammengetragen. Einen vergleichbaren Überblick über aktuelle Strömungen der bildenden Kunst gewährte Mitte des 19. Jahrhunderts in der preußischen Hauptstadt lediglich die Sammlung des Grafen Athanasius von Raczynski. Wageners Sammlung war jedoch umfangreicher, vielfältiger und bürgerlicher.

Wageners Begeisterung für die bildende Kunst beleitete ihn von Kindheit an. 1782 geboren, wuchs er in einem kunstsinnigen Elternhaus auf. Der Vater – ein wohlhabender Kaufmann – besaß eine Gemäldesammlung holländischer Meister des 17. Jahrhunderts. 1815 – mit 33 Jahren – wurde Wagener Teilhaber der 1775 gegründeten väterlichen Bank "Anhalt und Wagener".

Im Jahr seines Eintritts in die Bank kaufte Wagener das erste Gemälde seiner Sammlung. Er reiste regelmäßig zu Ausstellungen, mehrfach auch ins europäische Ausland. Mit einigen Künstlern war er befreundet. Seine Galerie zeitgenössischer Malerei war in Berlin in seinen Häusern, zunächst in der Brüderstraße und später auch in der Schillingsgasse, öffentlich zugänglich, wirkte beispielhaft und inspirierte andere Sammler.

In den Anfangsjahren seines Sammelns erwarb Wagener vor allem Werke Berliner Maler. Auch fanden die Münchner "Kleinmeister" sowie die Dresdener Romantiker sein Interesse. Als 1826 das damals preußische Düsseldorf unter der Leitung des aus Berlin stammenden Akademiedirektors Wilhelm Schadow zu einem führenden Kunstzentrum in Deutschland heranwuchs, gehörte Wagener zu den ersten Mäzenen und eifrigsten Käufern von Werken der Düsseldorfer Meister. Später, seit den 1840er Jahren, galt sein Interesse verstärkt der internationalen Kunst, vor allem der belgischen sowie der davon beeinflussten deutschen Historienmalerei.

In dieser Ausstellung wird mit einer Auswahl von rund 60 Gemälden der Gründungsbestand der Nationalgalerie präsentiert. Es werden die Schwerpunkte der Wagenerschen Sammlung vorgestellt, welche Romantik und Biedermeier ebenso umfasst wie realistische Tendenzen. Der Rundgang durch die Ausstellung zeigt Wagener als Förderer der Kunst seiner Zeit. Die von ihm zusammengetragenen Werke geben ein repräsentatives Bild der Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Zur Homepage: Nationalgalerie

Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.

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