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Kunstfotografie um 1900

Die Sammlung Fritz Matthies-Masuren (1873-1938)
Clarence Hudson White  1871-1925) The Orchard
Clarence Hudson White
1871-1925)
The Orchard

1902
Platindruck
Alvin Langdon Coburn (1882-1962)  London Bidge
Alvin Langdon Coburn
(1882-1962)
London Bidge

1904
Platindruck
Rudolf Eickemeyer Jr.  (1862-1932)  Ebbe
Rudolf Eickemeyer Jr.
(1862-1932)
Ebbe

1904 oder früher
Platindruck
Leopold von Glaserfeld  (1871-1954)  Spiegelung
Leopold von Glaserfeld
(1871-1954)
Spiegelung

1911 oder früher
Platindruck
Edward (Eduard Jean) Steichen  (1879-1973)  Dolor
Edward (Eduard Jean) Steichen
(1879-1973)
Dolor

1903 oder früher
Gummidruck

Seit 1914 verwahrt die Kunstbibliothek eine »Sammlung zur Geschichte und Technik der künstlerischen Photographie«. Mit rund 140 Aufnahmen bietet sie einen Überblick über die Entwicklung der Kunstfotografie, jene Reformbewegung, die seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Arts–and–Crafts–Bewegung aufkam. Ihre Verfechter waren ambitionierte Amateure, die sich von den kommerzialisierten Berufsateliers abgrenzten und der Fotografie die Anerkennung als Kunst verschaffen wollten. Sie experimentierten mit aufwendigen Abzugstechniken und imitierten malerische Texturen auf Kosten fotografischer Qualitäten wie der Detailschärfe. Ihre Motive sind durch den Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus beeinflusst; Landschaft, Portrait und Genre bilden die Hauptsujets.

Die Ausstellung präsentiert die Sammlung mit Werken von Autoren wie Rudolf Eickemeyer, Frederick H. Evans, Edward Steichen, Alfred Stieglitz und Heinrich Kühn, die zu den bedeutendsten Lichtbildnern der Fotografiegeschichte zählen.

Daneben gilt ein Teil dem Schaffen von Fotografen wie Paul L. Anderson, Arthur Hammond, Albert Meyer, Otto Ehrhardt oder Minna Keene. Diese sind heute zumeist vergessen. Weitgehend unbekannt ist auch Fritz Matthies–Masuren (1873–1938) geblieben, der die Sammlung begründet hat. Dennoch gehörte er seinerzeit neben Alfred Lichtwark, Ernst Juhl, Fritz Loescher und Willi Warstat zu den wichtigsten Protagonisten der Kunstfotografie. Als Fotograf, Schriftsteller, Redakteur und Ausstellungsorganisator trat er seit den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Erscheinung. Er förderte die aufblühende Kunstfotografie und begleitete ihre Entwicklung bis in die zwanziger Jahre hinein.

Angefangen von den farbigen Kombinationsgummidrucken lyrisch stilisierter Landschaften des »Wiener Trifolium« über die symbolisch aufgeladenen Kohledrucke James Craig Annans bis hin zu den atmosphärischen Architekturaufnahmen Frederick H. Evans im Platindruck, vermittelt die Ausstellung ein Bild von Vielfalt individueller Interpretationsformen und Abzugstechniken. Sie ist nach den wichtigsten Ländern oder Schulen England, Amerika, Österreich und Deutschland gegliedert. Sofern es sich anbietet, werden thematische Bezüge hergestellt. Dies gilt auch für eine Begleitdokumentation, die Aufnahmen aus der Sammlung Matthies–Masuren in einen Dialog mit Beispielen der monierten Berufsfotografie sowie der auf die Kunstfotografie reagierenden Fotografen Neuen Sehens setzt. Schließlich wird die Schau ergänzt durch Publikationen, Zeitschriften und Dokumente, die die Persönlichkeit Matthies–Masuren beleuchten sowie seine Ausstellungspraxis und Informationskultur.

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Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.

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