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Arabeske und Palmette

Kunst der islamischen Welt aus dem Museum für Islamische Kunst
Einzelblatt aus einem Koran
Einzelblatt aus einem Koran
Papier mit Farbe und Tinte,
15. Jht.,
Spanien oder Marokko
Prunkteller mit Vogel
Prunkteller mit Vogel
um 1200,
Iran (Kaschan)
Knüpfteppich mit Palmettblüten
Knüpfteppich mit Palmettblüten
Wolle,
18. Jht.,
Anatolien

Die Ausstellung »Arabeske und Palmette« bietet einen Überblick über islamisches Kunstschaffen von der Frühzeit des Islam bis in das 19. Jahrhundert. Die Kunstwerke der Ausstellung kommen aus den Zentren islamischer Kultur, aus Ägypten und Syrien, aus dem Irak und aus Iran ebenso wie aus der Türkei. Neben einfachen Gebrauchsgegenständen stehen reich dekorierte, repräsentative Kunstwerke, die einen Eindruck von der herausragenden Qualität islamischer Kunst vermitteln. Innerhalb einer breiten Vielfalt sind die Schwerpunkte die »Islamisierung« der spätantiken Kunst im Nahen und Mittleren Osten. Dazu gehören in der religiösen Sphäre der Koran und Objekte aus dem rituellen Bereich, in der ästhetischen Entwicklung gehören dazu Abstraktion und Ornament. Somit wird in dieser Ausstellung der Versuch unternommen, Zusammenhänge zwischen Kunstwerken aus unterschiedlichen Perioden und Gebieten der islamischen Welt herzustellen. Die erkennbaren Gemeinsamkeiten führen das Typische der islamischen Kunst vor Augen.

Werke der Buchkunst, darunter Kalligraphien in den Sprachen des Orients (Arabisch, Persisch, Osmanisch und Türkisch), stellen eine Einführung in das für die islamische Kunst wesentliche Gebiet der Schriftkunst dar. Kalligraphen genießen noch heute in der islamischen Kultur höchste Anerkennung und ihre Werke zählen zu den besonders geschätzten künstlerischen Zeugnissen. Religiöse Werke stehen in einem Teil dieses Bereichs im Vordergrund. Zu ihnen gehört auch das Einzelblatt eines Korans, der in Spanien oder Nordafrika entstand. Der ornamentale Dekor dieses Einzelblattes leitet zu einem Bereich über, in dessen Mittelpunkt Ornamente stehen.

Einen zweiten wichtigen Schwerpunkt der islamischen Kunst bildet das Gebiet der Ornamentik. Innerhalb dieses Bereichs werden geometrische Ornamente ebenso wie Beispiele der für die islamische Welt typischen Arabeske zu sehen sein. Die in unterschiedlichen Zeiten und Regionen entstandenen Ausprägungen der Arabeske gehören zu den charakteristischen Beispielen islamischer Kunst, da die Arabeske in allen Bereichen islamischen Kunstschaffens vorkommt. Neben Werken der Baukunst stehen kleinformatige Gefäße ebenso wie Teppiche, so dass ein Eindruck des breiten Spektrums dieses wichtigen Motivs erkennbar wird.

Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kunstwerke, die Träger üppigen pflanzlichen Dekors sind. Auch auf diesem Gebiet werden sehr unterschiedliche Entwicklungen vorgestellt. Einerseits zeigen manche Kunstwerke Palmetten oder andere klar identifizierbare Pflanzen. Auf anderen Werken dagegen, wie etwa auf einem türkischen Teppich mit Blütenmuster aus dem 18. Jahrhundert, werden pflanzliche Motive zu beinahe ungegenständlichen Ornamenten umgebildet, so dass der ursprüngliche Zusammenhang nur noch mit Mühe zu erkennen ist. Spannung entsteht durch die vielfältigen Gegensätze.

Einen Kontrast zu dem Gebiet der Ornamente stellen jene Kunstwerke dar, die das Vorurteil des allgemeinen Bilderverbots in der islamischen Kunst widerlegen. Zahlreiche Wiedergaben von Menschen und Tieren machen deutlich, dass das Bilderverbot im religiösen Zusammenhang zwar bestand, dass aber in anderen Bereichen lebende Wesen in sehr unterschiedlicher Weise dargestellt werden konnten. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Wiedergabe eines Vogels auf einem iranischen Lüsterteller, der von einem breiten Arabeskenfries umgeben wird. Figürliche Darstellung und Ornament gehören in der islamischen Kunst eng zusammen.

Zur Homepage: Museum für Islamische Kunst

Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.

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