1806: Preußen ist pleite. Die Niederlage gegen das Napoleonische Frankreich hat den Staat an den Rand nicht nur des politischen, sondern auch des finanziellen Zusammenbruchs gebracht. In dieser Situation gelangen Reformkräfte an die Schaltstellen der Macht – an ihrer Spitze Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein und Karl August von Hardenberg –, die nun endlich ihre Vorstellungen vom Staat und seinen Bürgern verwirklichen wollen.
Doch wie lassen sich Niederlage und Reform finanzieren – durch effizientere Verwaltung, vermehrte Kreditaufnahme oder Anziehen der Steuerschraube? Zum Ideal des Staatsbürgers gesellt sich schnell die Realität des Steuerzahlers; die Notwendigkeit, neue Geldquellen für den Staat zu erschließen, führt zu einer stärkeren Inanspruchnahme der Bevölkerung. Damit wächst jedoch deren Anspruch auf politische Mitspracherechte: die Forderung nach einer Verfassung fußt nicht zuletzt auf den während der Befreiungskriege 1813/15 erbrachten Opfern.
In den drei Kapiteln
1. Die Ausgangslage: Staatsbankrott
2. Bankrotter Staat? Die Stein–Hardenbergschen Reformen
3. Die Verfassungsfrage: Staatsfinanzen und politische Herrschaft
zeigt die Ausstellung Preußen in einer Phase des Umbruchs, in der auf lange Sicht die Grundlagen für das moderne Bild des Staates gelegt werden.
Das Thema bietet Anknüpfungspunkte zum jeweiligen Ausstellungsort (u.a. Besatzungszeit 1806/1807, Umsetzung der Reformprogramme, Befreiungskriege), die eine Erweiterung des Themas um regionalgeschichtliche Aspekte ermöglichen.
Zur Homepage: Geheimes Staatsarchiv PK
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